Nicht ganz 6 Monate nach dem letzten Einsatz , machten wir, die Drs. Dieter Lehmann und Rainer Schwedt sich erneut auf den Weg nach Sesfontein. Es sollte unser mittlerweile sechster gemeinsamer Einsatz in Namibia werden.
Windhoek empfing uns mit der typischen Hitze des südafrikanischen Sommers, und einer übergroßen Zahl von Touristen. In einer Zeit ganz erheblicher wirtschaftlicher Rezession wird man mit diesem Umstand im Lande leben müssen, genauso, dass jede Großbaustelle fest in chinesischer Hand ist.
Für gewöhnlich reisen wir ja nach der Ankunft sofort weiter zum Health Center nach Sesfontein. Heuer waren aber 3 Tage eingeplant, um eine ganze Reihe von organisatorischen Dinge auf den Weg zu bringen, bzw. abzuarbeiten. Vor allem die Rückerstattung der Einfuhrzölle die namcare für das Equipement zahlen musste, war ein wichtiger Punkt auf unserer Agenda. Gut, dass wir seit langem beste Kontakte im MoHSS pflegen. Kurzerhand wurde ein Büro geschlossen, und in Begleitung unserer „guten Seele“ sind wir einen ganzen Tag kreuz und quer durch unzählige Offices in Windhoek gefahren.
Es wäre nicht Afrika, müssten wir nicht jetzt noch bis zu einem halben Jahr auf die Auszahlungen warten – but, it’s on the way !
Dieter hatte ganz konkrete Vorstellungen, wie wir die Arbeit an unseren Behandlungseinheiten mit entsprechenden Möbeln noch aufrüsten könnten. Einmal mehr war Alex Sinclair, unser Logistiker vor Ort, nicht nur an dieser Stelle, eine tolle Hilfe für uns.
Irgendwann sind wir dann los nach Sesfontein. Beim deutschen Bäcker in Outjo trafen wir uns mit Gaby und Michael, unsere Gastgeber im Fort Sesfontein, auf einen Kaffee. Während die Beiden noch ein paar Tage Richtung Etosha aufbrachen, fuhren wir über den Grootbergpass weiter nach Sesfontein. Empfangen wurden wir dort mit einem heftigen Sommergewitter, aber auch von der ganzen Mannschaft des Forts mit einer beeindruckenden Herzlichkeit. Offenbar sind wir auch in der Klinik angekommen, der Empfang war dort nicht minder herzlich.
Und, wir werteten es als ein gutes Zeichen, unsere Räume waren unberührt. Die gleichmäßige Staubschicht beim Öffnen war uns Beleg dafür.
Nahezu ein Tag brauchten wir um die Station zu reinigen, einzurichten und die Instrumente zu sterilisieren. Am nächsten Morgen dann ….. full house !
Und so blieb es eigentlich durchgehend, bis zu unserer Abreise.
Da Dieter seit unserem allerersten Einsatz seine Aufgabe auf die Technik, Hygiene und die der „Helferin“ festgeschrieben hat, blieb mir die Arbeit am Stuhl. So war es nicht verwunderlich, dass wir als 2 Mann-Team froh waren, bei der Patientenzahl, wenigstens eine Klasse der Schule durch zu behandeln. Am Ende war es wie immer, die Zeit reichte hinten und vorne nicht!
Es ist ein wenig ein Teufelskreis. Dies umso mehr, dass wir langsam ein funktionierendes System bekommen, in dem die Patienten auch im Umland erfahren, dass die Zahnärzte im Health Center sind.
Auch in der Klinik ist unser Standing mittlerweile gefragt. Wie selbstverständlich wurde uns in den Abbau am Vorabend der Abfahrt noch ein achtjähriger Junge mit Platzwunde am Kopf vorbeigebracht. Nicht unbedingt eine zahnärztliche Aufgabe, aber dank unserer Ausrüstung wurde auch das gelöst.
Mit viel Akribie, wovon Dieter genügend besitzt, haben wir zum Abschluss noch versucht, die Instrumente und Materialien in ein reproduzierbares System so einzuordnen, dass Nachfolgegruppen leicht und schnell die Arbeit beginnen können.
Dieter und ich waren uns am Abend einig, Sesfontein ist der Ort, der uns reduziert. Dort zu arbeiten lässt die Dinge, die uns hier zulande ständig auf Trabb halten, nahezu verschwinden.
Und das ist gut so!
Wir jedenfalls genossen einmal mehr eine gute Zeit!
Ein ganz besonderer Dank geht an Gaby und Michael, unsere Freunde vom Fort Sesfontein !
Nicht weniger haben wir aber auch unseren namCare – Freunden , unseren Unterstützern und Spendern zu danken.
Ohne sie wäre die zahnärztliche Versorgung der Menschen von Sesfontein nicht zu leisten.
Altmann Dental
www.fort-sesfontein.com
Septodent
Voco
Dürr Dental
Dr.R.Schwedt, im November 2018